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Philosophie

Muße oder Langeweile?

In diesem Essay werde ich mich mit dem Unterschied zwischen Langeweile und Muße befassen.

Doch zuallererst müssen die beiden Begriffe klar definiert werden.

Bei beiden Begriffen handelt es sich jeweils um eine Form der Freizeitgestaltung, wobei die Muße meist eine positive und die Langeweile eine negative Konnotation besitzt: „An sich ist Müßiggang durchaus nicht die Wurzel allen Übels, sondern ist, im Gegenteil, ein geradezu göttliches Leben, solange man sich nicht langweilt.“ (-Søren Kierkegaard, dänischer Philosoph, 1833-1855).

Wie man im vorherigen Zitat sehen konnte scheinen Langeweile und Muße im Lauf der Geschichte oft Thema gewesen zu sein, dass älteste Zitat das ich zum Thema Muße finden konnte ist von Sokrates im Zeitraum von 470-399 vor Christus: „Muße ist der schönste Besitz von allen.“

Die erste Aufzeichnung eines Zitats zur Langeweile stammte aus dem 6. Jahrhundert vor Christus und ist von Pittakos (Pittakus), einem Staatsmann aus Mytilene (Lesbos, Griechenland), der einer der Sieben Weisen von Griechenland war: „Die Langeweile verdirbt den Verstand“

Langeweile wird „als unangenehm, lästig empfundenes Gefühl des Nicht-ausgefüllt-Seins, der Eintönigkeit, Ödheit, das aus Mangel an Abwechslung, Anregung, Unterhaltung, an interessanter, reizvoller Beschäftigung entsteht.“ (-Der Duden) beschrieben, Muße hingegen als: „freie Zeit und [innere] Ruhe, um etwas zu tun, was den eigenen Interessen entspricht.“ (-Der Duden).

Wie vorhin beschrieben, handelt es sich bei Muße und Langeweile um zwei Seiten derselben Medaille, in diesem Fall die Medaille der Freizeitbeschäftigung: Auf der einen Seite steht der sinnvolle Zeitvertreib, der einen geistig und emotional vorantreibt und entwickelt und auf der anderen Seite das Bedeutungslose- Monotone was keine weiteren positiven Auswirkungen auf das eigene Leben hat und somit als nutzlos erscheint.

Ein weiterer Aspekt ist das gezwungene das in der Langeweile liegt, dazu gab die Seite „Leergutlangeweile.wordpress.com“ einen guten Einblick: „Der Gegenbegriff zu Muße ist – so Wikipedia – von der Antike bis ins Mittelalter die (Sklaven-)Arbeit. In der Antike war die Muße mit ihren charakterbildenden und kreativen Möglichkeiten positiv besetzt, der Lebenskünstler war der Gegenbegriff zum Sklaven. Dies änderte sich mit der Arbeitsethik des Protestantismus, die Müßiggang ablehnte.

Entscheidend an diesen wenigen Sätzen scheint mir zu sein, dass Muße sich nicht durch Nichtstun konstituiert, sondern durch Freiheit bzw. Selbstbestimmung. Mit der Gegenüberstellung von Arbeit und Muße stehen nicht Tätigkeit und Untätigkeit einander gegenüber, sondern Fremdbestimmung und Selbstbestimmung bzw. Freiheit.“

 Und: „„Im Gegensatz zur Muße, die dem Menschen willkommen ist, wird Langeweile als erzwungen und unlustvoll empfunden.“ In diesen Sätzen wird Langeweile anders als Muße direkt mit Nichtstun in Zusammenhang gebracht und im Gegensatz zu Muße als etwas Erzwungenes beschrieben und damit ähnlich wie die (Sklaven-) Arbeit als fremdbestimmt.“

Letztendlich lässt sich nicht verallgemeinern was nun zur Langeweile und was zur Muße zählt, es ist immer objektiv, was denn einen voranbringt kann für den anderen ernüchternd sein, um Horaz zu zitieren: „So viele Köpfe, so viele Ansichten.“ (-Quintus Horatius Flaccus, römischer Satiriker und Dichter, 65-8 vor Christus)

 

Quellen

(geordnet nach Auftreten im Essay):

 

Philippe Toro Quintero, 9b

(Philosophie-Kurs MAX)

 

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